Das Frankenderby
Anfänge
Erstmals fand ein Derby im September 1902 statt und endete 15:0 für Nürnberg. Das zweite Spiel im Januar 1903 wurde bei einer Fürther Führung wegen Schneegestöbers abgebrochen, im März und April des gleichen Jahres konnte noch zweimal Nürnberg gewinnen. Allerdings können diese ersten vier Spiele nicht bedingungslos in die Statistik eingerechnet werden, da damals noch eine Gruppe aus Sportlern des TV 1860 Fürth angetreten war, aus der erst am 23. September 1903 die SpVgg Fürth innerhalb des TV hervorging, welche am 21. November 1906 eigenständig wurde. Das erste unumstrittene Frankenderby wurde am 7. Februar 1904 ausgetragen, wobei die Nürnberger mit 4:1 in Fürth gewannen.[2] Am 18. September 1904 fand bei der Nürnberg-Fürther Meisterschaft das erste Spiel bei einem Turnier statt, wobei der 1. FC Nürnberg mit 3:0 gewann.[3] Im Dezember 1908 endete erstmals ein Spiel unentschieden (3:3) und am 20. Oktober 1910 gab es den ersten Sieg für Fürth (2:1). Dieser erste Sieg war zudem das erste Derby, das auf dem Fürther Sportplatz am Ronhofer Weg, dem damals größten Sportplatz des Deutschen Reiches, ausgetragen wurde. Die Zuschauerzahl betrug rund 10.000.
Franken als deutsche Fußballhochburg
Allgemein gelang es Fürth in den 1910ern, an Nürnberg vorbeizuziehen, was in der ersten deutschen Meisterschaft im Jahr 1914 gipfelte. 1920 gewann dann erstmals Nürnberg die Victoria, nachdem im Finale Fürth geschlagen worden war. Es war die unmittelbar folgende Meisterschaftssaison, da der Erste Weltkrieg zur Unterbrechung des Spielbetriebs geführt hatte, weswegen die SpVgg sechs Jahre als Meister amtierte. Die 1920er bedeuteten für beide Vereine die erfolgreichste Zeit.
Größere Bekanntheit erreichte eine Anekdote vom 21. April 1924. Damals waren für ein Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Niederlande ausschließlich Spieler von Nürnberg und Fürth nominiert worden. Deutschland gewann in diesem Spiel erstmals gegen die Niederlande, die Akteure verbrachten jedoch Hin- und Rückfahrt in nach Vereinen getrennten Zugabteilen. Noch im gleichen Jahr weigerten sich jedoch sowohl die Nürnberger, als auch die Fürther Spieler ein weiteres Mal zusammen in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen, weshalb Deutschland am 31. August gegen Schweden mit sechs Debütanten antreten musste und 1:4 verlor. 1929 wurde Fürth zum bisher letzten Mal Meister, wobei das Finale gegen Hertha BSC im Nürnberger Stadion ausgetragen wurde. Exemplarisch für die Härte, in der die Derbys zu dieser Zeit bestritten wurden, ist ein Spiel vom 6. Oktober 1929. Damals gab es 87 Freistöße und drei Platzverweise, Endstand war 1:1.
Anfang der 50er Jahre schaffte es das Frankenderby nochmals, sich zu einem der hochklassigsten Fußballspiele Deutschlands zu etablieren. Eine 2:7-Heimniederlage der Nürnberger gegen Fürth vom 30. September 1956 kommentierte der ehemalige Nürnberger Außenläufer Hans „Bumbes“ Schmidt mit den Worten: „Die Tränen haben mir in den Augen gestanden, wie die gespielt haben! Und ausgerechnet die Blödel aus Fürth gewinnen das!“ Das Zitat erreichte deswegen Bekanntheit, weil Schmidt zu diesem Zeitpunkt der Fürther Trainer war.
Das 27. Frankenderby 1912 gewann der Club mit 0:3